Dieser Beitrag ist Teil der Artikelserie Einstiegsfragen zum Referendariat.

Die Stationsplanung ist eine der wichtigsten Schritte im Referendariat. Du lernst in den Stationen interessante Berufe und Arbeigeber kennen und legst damit oft den Grundstein für deine zukünftige Karriere. Gleichzeitig entscheidet deine Stationsplanung aber auch ganz zentral darüber mit, wie gut dein Examen wird.

Deshalb musst du bei der Planung deiner Referendariatsstationen folgende Kriterien berücksichtigen:

Punkte 1 und 2 sind selbsterklärend. Punkt 3 hingegen bedarf einer gewissen Erläuterung. Einige Referendare am Anfang des Refs denken nämlich, dass sie in den Stationen ja auch fürs Examen lernen würden. Beim Gericht schreibt man Urteile, im Examen auch, also lerne ich ja etwas.

Da ist ein bisschen was dran. Aber eben nur ein bisschen. Selbst wenn du einen sehr guten und bemühten Ausbilder hast, wirst du im Rahmen der Stationsarbeit für das Examen viel weniger lernen als beim Repetitor, mit deiner Lerngruppe und beim Klausurenschreiben. Denn Praxisarbeit ist einfach anders als Klausurarbeit.

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Und wenn du einen schlechten Ausbilder hast, lernst du überhaupt nichts. Deshalb würde ich dir empfehlen, deine Stationen wie folgt zu planen:

  1. Mache auf jeden Fall die Stationen, die dich brennend interessieren und die dir bei der späteren Berufswahl helfen. Strenge dich dort auch an, den bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen.
  2. Gehe gebenenfalls ins Ausland. Ob und wann du das tun solltest, habe ich hier beschrieben.
  3. Wähle alle anderen Stationen nach dem geringstmöglichen Arbeitsaufwand aus. Denn dann hast du mehr Zeit für die Examensvorbereitung und kannst dich in den Stationen, die dich wirklich interessieren, umso mehr reinhängen. Achtung: Kümmere dich um diese arbeitsarmen Stationen unbedingt extrem früh! (bis zu 2 Jahre vorher) Sie sind nämlich außerordentlich beliebt. Informationen zu der Arbeitsbelastung bei unterschiedlichen Ausbildern kannst du z.B. in Stationsprotokollen bekommen, die viele Referendarräte vorhalten. In diesem Zusammenhang sei auch auf die weithin übliche Praxis des Tauchens in den letzten Monaten vor den Klausuren hingewiesen.
  4. Lege die arbeitsintensivsten Stationen möglichst weit vor die Klausuren oder dahinter. Gerade die Wahlstation nach den Klausuren eignet sich gut, um sich bei einem potenziellen Arbeitgeber zu empfehlen. Oftmals erhält man im Anschluss direkt ein Einstiegsangebot.
Dieser Beitrag ist Teil der Artikelserie Einstiegsfragen zum Referendariat.

Artikel verfasst von: 

Lucas Kleinschmitt

Lucas ist Volljurist und Gründer von Juratopia. Nach Studium an der Bucerius Law School und Referendariat in Hamburg hat er einige Jahre als Anwalt in der Großkanzlei und als Syndikus in einem DAX-Konzern gearbeitet. Heute ist er General Counsel in einem IoT Startup.

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